Partnerwehren
Partnerwehr Hermsdorf
Im Sommer 1955 besuchte eine Delegation aus Hermsdorf die Gemeinde Ilvesheim, besichtigte örtliche Betriebe und nahm an einer Gemeinderatssitzung teil.
Vier Ilvesheimer Gemeinderäte statteten einen Gegenbesuch ab und die Spielvereinigung nahm an Pfingsten 1955 an einem Fußballturnier anlässlich der Sportplatzeinweihung im benachbarten Radeburg teil.
Diese Besuche wurden, so heißt es in der Hermsdorfer Chronik, als Baustein zur Errichtung des gesamtdeutschen Staates angesehen. Die Chronik schließt mit dem Wunsch, dass viele, viele tausend Bausteine solcher Art folgen sollen, damit der Bau aus Ost und West, ein einziger friedliebender demokratischer Staat, von der Oder bis zum Rhein vollendet wird.
Der Bau wurde für 35 Jahre unterbrochen. Den Ruf der Hermsdorfer die Kontakte wieder aufzunehmen gab die Gemeinde in einem Schreiben vom 03.07.1990 an die Ilvesheimer Vereine und Organisationen weiter. Die Friedrich-Ebert-Schule, der Angelsportverein und die Freiwillige Feuerwehr sind dem Ruf gefolgt und haben, nach Untergang des „Eisernen-Vorhangs“ wichtige Zusammenarbeit ins Leben gerufen.
Bei den Feuerwehren waren es die Kommandanten Karlheinz Knobel (Hermsdorf) und Eugen Rödel (Ilvesheim), die Erfahrungen austauschten und die Wehren, aber noch viel wichtiger, die Menschen zusammenführten.
In der Zeit vom 28.09. bis 30.09.90 wurde die 1. Delegation der Hermsdorfer Brandschützer in Ilvesheim anlässlich der Jahreshauptübung willkommen geheißen.
Inzwischen fanden über 10 offizielle gegenseitige Besuche statt. Verständnis und Freundschaften haben sich gebildet. Allein die Jugend war z.B. im Juli 1996 mit 18 Teilnehmern beim Tag der Jugendfeuerwehr in Hermsdorf.
Zum 01.01.1999 wurde Hermsdorf zum Ortsteil von Ottendorf-Okrilla, einer Gesamtgemeinde von rund 10.000 Einwohnern, für vieles ergeben sich Veränderungen, für die einmal gefundene Partnerschaft jedoch nicht.
Ein 10 jähriges Partnerschaftsjubiläum feierte man im Jahr 2000.
Feuerwehr der Partnergemeinde Chècy
Die Partnerschaft zwischen Chécy und Ilvesheim besteht seit 1994. Schon 1993 haben Feuerwehrleute aus Ilvesheim bei einem erstem „Kennenlernbesuch“ in Frankreich Kontakt auf privater Ebene geknüpft. Und 1995 ist eine Gruppe der Feuerwehr zum ersten Mal zum Fest der Jeanne d’Arc in die Partnerstadt gereist. Dieses Fest findet jedes Jahr im Frühjahr zur Feier der französischen Nationalheldin statt. Bei unserem ersten Besuch konnten wir an den sehr aufwendigen Feierlichkeiten sowohl in Chécy selbst als auch in Orleans teilnehmen. Überwältigt war die Gruppe von der Gastfreundlichkeit und der Herzlichkeit, die ihr in der Partnerstadt entgegengebracht wurde. Diese Partnerschaft zwischen den zwei Gemeinden Chécy und Ilvesheim ist ein lebendiger Baustein im Haus Europa: Beide Feuerwehren waren zusammen am Kriegerdenkmal bei einer Kranzniederlegung dabei und sind beim Festumzug zusammen durch Chécy gelaufen. Dies sind offenkundige Symbole wie normal das Leben und die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland geworden sind.
Viel wichtiger jedoch sind die persönlichen Bekanntschaften und Freundschaften, die entstanden sind. Gemeinsamkeiten gibt es ja genug: So durften wir 1995 eine Übung der Partnerwehr begutachten und richtig französisch fachsimpeln. Diese Übung haben die Kameraden aus Chécy für uns veranstaltet, weil eine Abordnung im Oktober 1994 in Ilvesheim unsere Jahreshauptübung besucht hatte. „So etwas gibt es bei uns nicht“, hörten wir unsere Gäste sagen. Und sie waren derart begeistert, dass eine Gruppe im Oktober 1995 eine weitere Jahreshauptübung besucht hat.
Nach der Fussball-WM 1998 haben dann wir Ilvesheimer wieder einen Besuch gestartet. Was als Motorradtour geplant war, endete mit dem Auto in der dortigen Sporthalle - zum Zelten war es einfach zu kalt. Und das im September! Dennoch war auch dieser Besuch voll Herzlichkeit – und tagsüber wurde es schließlich doch warm, was uns einige schöne Feten bescherte. Im Fußball mussten sich unsere Kameraden trotz Weltmeistertitel geschlagen geben, im Boule ließen sie uns keine Chance.
Unser letzter Besuch fand im Mai 2000 statt. Diesmal wurde die Gruppe im Feuerwehrgerätehaus untergebracht. Wie es der Zufall so wollte, kam der Gegenbesuch durch den ehemaligen Kommandanten und den Vereinspräsidenten mit Familien schon eine Woche später statt. Alles in allem fünf „offizielle“ Besuche in sechs Jahren neben den vielen „privaten“ Besuchen und eine außerordentliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit kennzeichnen die Partnerschaft bisher. Für alle Kameraden, die schon einmal in Chécy dabei waren, war es eine positive Erfahrung, wir hatten Spaß und fühlten uns wohl in Chécy. So können wir nur sagen: „a la prochaine“, bis zum nächsten Mal, wir freuen uns schon jetzt darauf.