Personenrettung Neckar zurück
02.05.2017 14:19 Uhr
So einladend die Neckarschleife zwischen Ilvesheim und Seckenheim zum Spielen und Baden auch scheint, als einer der fünf wasserreichsten Zuflüsse zum Rhein hat der Neckar vor allem in seinem Unterlauf seine Tücken und Gefahren. Gerade nach langen Trockenperioden gefolgt von ergiebigem Niederschlag in den Einzugsgebieten kann der Wasserstand, bedingt durch die Regulation des Flusses mit Stauwehren, sehr rasch ansteigen – so auch in den Nachmittagsstunden des 2. Mai. Als Reaktion auf einen ansteigenden Wasserstand im Oberwasser des Stauwehrs in Ladenburg musste dieses geöffnet werden. In der Folge stieg das Wasser in der Neckarschleife binnen Minuten um rund zwei Meter an. Dies wurde drei Jugendlichen zum Verhängnis, die sich das Gelände unterhalb der Seckenheimer Brücke bei niedrigem Wasserstand zum Spielen ausgesucht hatten, wohlgemerkt eine Sache, die nicht verboten ist.
Kurz nach 16 Uhr erreichte die Feuerwehr in Mannheim der dramatische Notruf von einem der vom Wasser überraschten Jugendlichen, der die gefährliche Situation schilderte. Seitens der Berufsfeuerwehr Mannheim wurde sofort die Tauchergruppe mit Strömungsrettern alarmiert und von der Leitstelle in Ladenburg gemäß dem Alarmplan „Unterer Neckar“ die Feuerwehren Ilvesheim, Ladenburg und Edingen-Neckarhausen sowie die DLRG und Rettungsdiensteinheiten in Marsch gesetzt. Nach Alarm für die Feuerwehr Ilvesheim um 16.19 Uhr, rückten kurz darauf der Einsatzleitwagen und der Gerätewagen mit dem Schnelleinsatzboot in Richtung Seckenheimer Brücke aus, das erste Löschfahrzeug besetzte einen Beobachtungspunkt an der Autobahnbrücke, das zweite Löschfahrzeug in Höhe des Leinpfads. Während sich auf Ilvesheimer Seite eine Abschnittsleitung auf dem REWE-Parkplatz etablierte, arbeiteten die Mannheimer Kräfte am Seckenheimer Ufer und von der Brücke aus.
Es stellte sich relativ schnell heraus, dass sich von den drei betroffenen Jugendlichen eine Person ans Ufer retten konnte, die beiden anderen klammerten sich unterhalb der Brücke krampfhaft an Bäumen fest oder waren diese ein Stück emporgeklettert. Nachdem als Einsatzschwerpunkt der Flussabschnitt unterhalb der Brücke auf Seckenheimer Seite ausgemacht war, wurde die Einsatzstelle neu strukturiert. Auf Mannheimer Seite wurden die Kräfte der Berufsfeuerwehr unter Führung des B-Dienstes und des Taucheinsatzführers durch Einheiten aus Ilvesheim und Edingen-Neckarhausen verstärkt, während sich auf Ilvesheimer Seite die restlichen Kräfte aus Ilvesheim, der Feuerwehr Ladenburg sowie Teile der DLRG und des Rettungsdienstes am REWE-Parkplatz bereithielten. Die zuerst angefahrenen Beobachtungspunkte in Ilvesheim wurden aufgelöst und die Fahrzeuge den Abschnitten zugeteilt. Die Leitung auf der Ilvesheimer Seite oblag dem Kommandanten der Feuerwehr Ilvesheim, unterstützt durch Führungskräfte aus Ladenburg und Edingen-Neckarhausen.
Klare Aufgabe der Strömungsretter der Feuerwehr Mannheim war die Sicherung und Rettung der Jugendlichen. Hierbei unterstütze vom Ufer aus die Besatzung des Ilvesheimer Gerätewagens. Kräften aus Edingen-Neckarhausen gelang es, von der Brücke herab einen Jugendlichen mit einem Seil zu sichern. In einer rund 35-minütigen Aktion gelang es den drei Strömungsrettern schließlich, die Jugendlichen wohlbehalten in Schlauchbooten der Feuerwehr Mannheim und der DLRG zum Ufer zu bringen, wo sie von Rettungsdienstkräften untersucht wurden.
Für die Rettungsmaßnahmen wurde die Seckenheimer Brücke gesperrt, was zu größeren Verkehrsbehinderungen führte. Unverständlich, dass trotz deutlicher Absperrmaßnahmen mit Verkehrsleitkegel und Feuerwehrfahrzeugen dann immer noch Fahrzeugführer meinten, entgegen der Fahrtrichtung und an Absperrungen vorbei in die Einsatzstelle einfahren zu müssen, weil „sie jetzt unbedingt über die Brücke müssen“.